Weiterbildungen

Qualitätssicherung durch Fortbildung

Einblicke in die Aufgaben der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft

 

Oktober-Fortbildung der Ahrtal-Gästeführer

Einblicke in die Aufgaben der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler mbH


Bad Neuenahr: Bei der Fortbildung der Ahrtal-Gästeführer im Oktober stand ein Besuch bei der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler, kurz AuEG, auf dem Programm. Herzlich begrüßte Maximilian Kranich, Referent der Geschäftsführung, die zahlreich erschienenen Gästeführer, um ihnen einen Überblick über die Aufgaben und Verantwortlichkeiten der AuEG zu geben. Die AuEG wurde im November 2021 als 100%ige Tochter der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler gegründet, um im Rahmen des Wiederaufbaus in der Kreisstadt Maßnahmen mit Blick auf Planung, Projektsteuerung und Koordinierung vorzubereiten und durchzuführen. In ihren Verantwortungsbereich fallen u. a. 14 Brücken, 3 Kitas, 1 Grundschule und ca. 20 km Ahrufer. Insgesamt sind 1,7 Mrd. Euro für den Wiederaufbau der kommunalen Infrastruktur in Bad Neuenahr-Ahrweiler vorgesehen. Das derzeitige Volumen der städtischen Beauftragungen an die AuEG beläuft sich auf ca. 400 Mio. Euro. Diese Summe lässt erahnen, wie umfangreich und komplex die durchzuführenden Maßnahmen sind. Dabei ist die AuEG in verschiedenen Aufgabengebieten tätig. Ein Schwerpunkt ist die Gewässerwiederherstellung der Ahr im Stadtgebiet, welche in gemeinsamer Abstimmung mit Landkreis und Stadt an die Gesellschaft übertragen wurde. Anschaulich erläuterte Maximilian Kranich die damit in Beziehung stehende Freiraumplanung, das Gewässerwiederherstellungskonzept und die Entwicklung des hydraulischen Grundlagenmodells. Zu den Erkenntnissen, die dabei im Austausch mit den Fachbehörden gewonnen wurden, zählt: Das Gewässerbett kann nicht deutlich vertieft werden, da dies bspw. einen langfristig nicht abschätzbaren Einfluss auf den Grundwasserspiegel hätte. Deshalb muss der Flussquerschnitt vorrangig verbreitert werden. An besonders exponierten Uferabschnitten schlägt die AuEG die Errichtung von Prallwänden vor, um einen Abtrag von Erdmassen entlang des Ufers im Hochwasserfall zu verhindern Auf Nachfrage erklärte Maximilian Kranich, dass auch eine Niedrigwasserrinne vorgesehen ist, um die Ahr im Niedrigwasserfall vor Austrocknung zu schützen und die Durchgängigkeit für Fische zu gewährleisten. Auch ist angedacht, an einzelnen Abschnitten Rad- und Fußwege entlang des Flusses tiefer zu legen, um im Hochwasserfall der Ahr mehr Raum zu geben und dadurch Bewohner/innen und städtische Infrastruktur nach Möglichkeit schadlos zu halten. Selbstverständlich werden die Wegebeziehungen dabei so ausgestaltet, dass sich Fußgängern und Radfahrern eine Vielzahl an barrierefreien Zugängen zum Stadtgebiet bieten. Als eine vorbereitende Maßnahmeist im nächsten Schritt die Beräumung der Ahr im Abschnitt zwischen der Kurgartenstraße und berufsbildende Schule von Schlamm und Geschiebe vorgesehen. In diesem Zusammenhang wird auch eine Kampfmittelberäumung durchgeführt, da eine durch die AuEG beauftragte Sondierung eine Vielzahl an Verdachtspunkten auswies. Es ist jedoch anzunehmen, dass, wenn überhaupt, nur ein minimaler Teil dieser Verdachtspunkte zu Kampfmittelfunden führt, denn die eingesetzten Sonden können nicht zwischen potenziell gefährlichen Kampfmitteln und harmlosen ferromagnetischen Gegenständen (bspw. Baustahl) unterscheiden, die durch die Flut mitgeschwemmt und in der Ahr abgelagert wurden, so Herr Kranich. Des Weiteren erhielten die Gästeführer einen Überblick über bereits realisierte oder weit fortgeschrittene Projekte. Genannt seien hier der Ahrtorfriedhof und die Tennisanlage. Aber viele spannende Aufgaben warten noch auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AuEG. So soll der Neubau der ersten Brücken (namentlich Heppinger Brücke, Bachemer Brücke und Landgrafenbrücke) über die Ahr voraussichtlich 2024 beginnen. Gern beantwortete Maximilian Kranich am Ende seines Vortrags Fragen der Gästeführer. Dabei ging es u. a. um die Zukunft des Mühlenteichs, aber auch darum, wie die Zusammenarbeit mit den an der Gewässerwiederherstellung beteiligten Akteuren gestaltet wird, damit am Ende ein schlüssiges Gesamtkonzept für den Fluss vorliegt. Die Gästeführer bedankten sich für die interessanten Ausführungen und erklärten, dass sie sich über eine Wiederholung dieser Veranstaltung im nächsten Jahr freuen würden, um sich erneut über den aktuellen Stand des Wiederaufbaus zu informieren, damit sie den Gästen der Stadt Rede und Antwort stehen können.


Marina Zille 26.10.2023 Pressesprecherin