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Qualitätssicherung durch Fortbildung

Wanderung der Ahrtal-Gästeführer um Kirchdaun

 

August-Fortbildung der Ahrtal-Gästeführer

Wanderung der Ahrtal-Gästeführer um Kirchdaun


Kirchdaun: Warum in die Ferne schweifen, sieh das Gute liegt so nah. Diesem geflügelten Wort von Goethe folgend, begaben sich die Ahrtal-Gästeführer auf eine kleine Wanderung in und um Kirchdaun, einen Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler. Gästeführer Andreas Schmickler begrüßte die Teilnehmer am Parkplatz am „Deutschen Eck“. Der Parkplatz liegt an der Straßenkreuzung der Kreisstraße K 39 und der L80 zwischen Gimmigen, Nierendorf, Bengen und Kirchdaun. Früher hieß die dortige Flur „Am Heiligen Häuschen“. Ein neues Häuschen steht auch heute noch dort. Früher führte hier die alte Aachen-Frankfurter-Heerstraße entlang. Weiter ging es zum Berg Arget. Im 18. Jahrhundert hat man das Kupfer- und Bleiwerk „Arget“ betrieben. Der ehemalige Stolleneingang ist hinter der Rischmühle erkennbar. 1793 waren die Grubeneigner geldlos und konnten die Arbeiter nicht mehr bezahlen und die Grube wurde geschlossen. Herr Schmickler berichtete von einem engagierten Versuch von Gerhard Knoll der 1976 bis zum alten Abbau, der sich auf halber Höhe im Berg befindet, vordringen wollte. Das Vorhaben scheiterte, da der Stollen schon nach 30 Metern verschüttet ist. Die Rischmühle wurde 1335 erstmalig erwähnt. Sie gehörte zur Herrschaft der Grafen von Landskron. Sie liegt am Leimersdorfer Bach und der abzweigende Mühlenteich, der die Mühle mit Wasser versorgte, ist noch deutlich zu erkennen. Die Rischmühle war bis zur Säkularisation 1794 eine der Bannmühlen in der Herrschaft Landskron. Die Untertanen waren verpflichtet, in dieser Mühle ihr Brotgetreide mahlen zu lassen. 1960 endete der Mühlenbetrieb nach über 600 Jahren. Landschaftsprägend ist die Kirche St. Lambertus, die 1131 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Heute ist nur noch der Chor aus dem 14. Jahrhundert sichtbar erhalten. Dieser liegt rechts vom Eingang und dient als Taufkapelle. Hier steht auch die alte Turmuhr von ca. 1750. Diese hat Herr Schmickler in Heimersheim bei einem Sammler entdeckt und holte sie dank Spenden der Bürger und mit der Unterstützung des Fördervereins für Archäologie, Kunst und Museumskultur zurück nach Kirchdaun, wo sie nach umfangreicher Sanierung samt Ziffernblatt mit den originalen Zeigern besichtigt werden kann. Am Wegesrand waren noch andere kleine Sehenswürdigkeiten zu bestaunen, so das Kriegerdenkmal, das 1921 vom Junggesellenverein erbaut wurde, und zwei Wegkreuze aus dem Jahr 1713. Nach dieser sehr informativen und kurzweiligen Wanderung gab es noch einen feinen Spätburgunder oberhalb des Königsgrabens.

 

Marina Zille,     05.09.2023
Pressesprecherin